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Entmystifizierung der No-Code-Automatisierung
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Keine andere Metapher eignet sich besser für die Low-Code-Automatisierung als LEGO-Steine. Mit LEGO-Steinen kann man seiner Kreativität freien Lauf lassen und Ideen umsetzen – ohne fortgeschrittene Ingenieurs- oder Handwerkskenntnisse.
Das gleiche simple Konzept gilt für die Low-Code-Automatisierung: Sie erstellen damit Prozessautomatisierungen aus vorkonfigurierten Komponenten (den „Bausteinen“), ohne dass Sie umfangreiche Programmierkenntnisse brauchen. Bei Low-Code tritt der technische Entwicklungsprozess in den Hintergrund – zugunsten der Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten. So können Benutzer mit unterschiedlichstem Fachwissen leicht etwas Funktionierendes und Nützliches schaffen.
Wer vor Jahrzehnten eine Website erstellen musste, brauchte Programmierkenntnisse. Aber wenn Sie heute eine Website gestalten, gibt es mehrere Tools, die Ihnen dabei helfen. Die Entwicklung bei Low-Code ist ähnlich verlaufen.
Im Wesentlichen versteht man unter Low-Code-Automatisierung die Verwendung von Entwicklungsplattformen und Automatisierungssoftware wie SS&C | Blue Prism® UX Builder, um Prozessautomatisierungen zu erstellen. Solche Plattformen bieten eine grafische Benutzeroberfläche (GUI) und eine benutzerfreundliche Umgebung, in der Anwender eigene Prozessautomatisierungen entwerfen, testen, erstellen und bereitstellen können. Low-Code-Plattformen umfassen außerdem vorkonfigurierte Komponenten und Vorlagen, die Sie mit wenigen Programmierkenntnissen anpassen können (übersetzt bedeutet „Low-Code“ ja nichts anderes als „Wenig programmieren“).
Wahrscheinlich haben Sie schon einmal von Citizen Developern gehört. Damit sind Anwender gemeint, die mit Low-Code-Automatisierungstools arbeiten. Als Citizen Developer werden oft die Mitarbeiter im Unternehmen bezeichnet, die zwar nicht Informatik oder ähnliches studiert haben, aber trotzdem Low-Code-Tools verwenden, um Prozessautomatisierungen für bestimmte Geschäftsanforderungen zu entwickeln.
Wenn man von Low-Code spricht, fällt oft auch der Begriff No-Code-Automatisierung. Low-Code und No-Code sind ähnlich, aber No-Code geht noch einen Schritt weiter: Dafür brauchen Sie überhaupt keine Programmierkenntnisse. No-Code verwendet vor allem visuelle Elemente sowie vorkonfigurierte Schnittstellen und Funktionen. Benutzer können damit eigene Prozessautomatisierungen
mit einfachen „Fertig-Funktionen“ erstellen. Sind die Anforderungen etwas komplexer oder spezieller, sind jedoch grundlegende Programmierkenntnissen notwendig. Dann spricht man wie gesagt von „Low-Code“.
Bei der Robotic Process Automation (RPA) werden Software-Roboter zur Automatisierung manueller, sich wiederholender und fehleranfälliger Aufgaben eingesetzt, die normalerweise Mitarbeiter übernehmen. RPA erfordert weder einen benutzerdefinierten Workflow noch die Entwicklung einer Anwendung. Damit werden lediglich bestehende Prozesse automatisiert. Was hat RPA mit Low-Code zu tun? Beides sind Technologien zur Effizienzsteigerung und Automatisierung von Aufgaben, allerdings mit unterschiedlichen Funktionen und Schwerpunkten.
RPA eignet sich gut zur Automatisierung strukturierter Daten, die in hoher Qualität vorliegen. Dafür leistet RPA wirklich gute Dienste. Wenn Sie jedoch ein Altsystem integrieren müssen oder unstrukturierte Daten im System haben und Sie wollen das allein mit RPA lösen, wird das oft eine echte Herausforderung und nicht alle RPA-Vorteile kommen zum Tragen. In solchen Fällen könnten Sie dann die Low-Code-Automatisierung integrieren. Low-Code funktioniert problemlos mit Legacy-Systemen und unstrukturierten Daten. Damit lassen sich veraltete Systeme kostengünstiger, schneller und einfacher modernisieren, als wenn Sie extra RPA-Entwickler einstellen und mit der gesamten Prozessautomatisierung beauftragen würden.
RPA | Low-Code | |
Definition | Einsatz von RPA-Bots zur Automatisierung geschäftlicher Routineaufgaben, die normalerweise Mitarbeiter übernehmen | Intuitiver, visueller Ansatz zur Erstellung einfacher und komplexer Workflow-Automatisierungen für End-to-End-Prozesse |
Schwerpunkt | Automatisierung strukturierter Daten von hoher Qualität mit vorhandenen Systemen | Erstellung und Bereitstellung von Prozessautomatisierungen, die sich in Datenbanken und Drittanwendungen integrieren lassen |
Komplexität | Geeignet für einfache Aufgaben | Geeignet für einfache und komplexe Aufgaben |
Benutzer | Hauptsächlich IT-Team | Citizen Developer |
Die Low-Code-Automatisierung bietet zahlreiche Vorteilen für Unternehmen und Einzelanwender:
Unternehmen, die Citizen Developer mit Low-Code- oder No-Code-Tools unterstützen, erzielen eine um 33 % höhere Innovationsleistung als Unternehmen, die dies nicht tun.“McKinsey
Mithilfe der Low-Code-Automatisierung können Ihre Mitarbeiter die Kontrolle über Geschäftsprozesse übernehmen sowie Workflow und Aufgaben automatisieren. Wie setzen Sie die Low-Code-Automatisierung in der Praxis ein? Einige Beispiele:
Terminvergabe: Mit Low-Code lassen sich die Terminplanung, Erinnerungen und Nachsorge-Termine für Patienten einfach automatisieren. Sie können so die Vertraulichkeit von Patientendaten gewährleisten und die Patientenerfahrung verbessern.
Bestandsmanagement: Low-Code-Automatisierungen können für das Bestandsmanagement von medizinischem Verbrauchsmaterial und Medikamenten dienen. Das erleichtert die Übersicht über Lagerbestände, rechtzeitige Nachbestellungen und die Aussortierung abgelaufener Artikel.
Kurz gesagt: weil Low-Code-Automatisierungsplattformen Ihr Unternehmen dabei unterstützen, seine Effizienz und Agilität in wettbewerbsintensiven Märkten zu steigern. Solche Lösungen helfen Mitarbeitern, sich schnell anzupassen, Abläufe zu optimieren und Innovationen effektiver zu gestalten, indem sie Hürden aus der Welt schaffen und die Automatisierung für alle zugänglicher machen.
Wenn Citizen Developer an der Erstellung der Automatisierungen mitwirken, können Sie Ihr IT-Team für höhere Prioritäten und strategischere Initiativen einsetzen, die eine komplexe Code- oder Softwareentwicklung erfordern. Es ist eine Win-Win-Situation.
Bis 2025 werden 70 % der von Unternehmen entwickelten neuen Anwendungen Low-Code- oder No-Code-Technologien nutzen – gegenüber unter 25 % im Jahr 2020.“Gartner
Low-Code-Anwendungen, -Plattformen und -Tools werden immer intelligenter und fortschrittlicher. Dadurch wird es für Ihre Mitarbeiter noch einfacher, benötigte Automatisierungen zu erstellen. Low-Code verändert die Art und Weise, wie Ressourcen genutzt werden: IT-Teams werden von Routineaufgaben entlastet, während Mitarbeiter gestärkt werden und selbstständig Innovationen vorantreiben können. Wer Low-Code einsetzt, profitiert von noch nie dagewesenen strategischen Vorteilen, weil das Unternehmen damit anpassungsfähiger, kreativer und schlanker wird.
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